DSGVO: Was Du wissen und tun musst!

Eventuell bin ich mit diesem Artikel etwas spät, aber es hat einige Zeit gedauert, meine eigenen Seiten DSGVO komform zu machen und dann auch noch die nötigen infos zu Facebook-Fansiten zusammenzutragen.

Kurz gefasst: Es ist schrecklich. Durch die neue Verordnung der EU (DSGVO = Datenschutzgrundverordnung) werden freiberuflichen Musiklehrern und kleinen Musikschulen völlig unnötige Steine in den Weg gelegt. Ich bin Grundsätzlich für Transparenz und Datenschutz, aber hier wurde übertrieben bzw. völlig bescheuert umgesetz. Aber das ist nur meine Meinung und nutzt Dir nichts.

Wenn Du jetzt, wie einige meiner Kollegen, denkst „Mir egal was soll schon passieren“ – DENK UM. Denn die Abmahnwelle hat begonnen. Teilweise durchstreifen Bots (Automatisierte Computerprogramme) Das Netz, um Websiten mit fehlender Datenschutzerklärung ausfindig zu machen. Da nach der neuen Verordnung praktisch jeder jeden Abmahnen kann, gibt es findige Anwälte, die das auch tun.

Damit Dir das nicht passiert, hier meine Tipps zur DSGVO. Ich muss eindeutig erwähnen: Ich bin kein Anwalt, und wenn 100% Du sichergehen willst, nimm Dir einen und lass Deine Seite überprüfen.

Wenn Du weder Website noch Facebook-Fanpage hast, bist Du fein raus – aber dann bekommst Du wahrscheinlich auch keine Schüler 😉

Datenschutzerklärung

Deine Website braucht zwingend eine Datenschutzerklärung. Je nachdem, welche Dienste Du nutzt, kann die sehr lang sein und ein Anwalt würde Dir wohl mehrer hundert Euro berechnen. Das ist nicht unbedingt notwendig, aber natürlich der „goldene Weg“. Für Alle, die sich das nicht leisten können oder wollen, gibt es hier einen seriösen Generator:

https://dsgvo-muster-datenschutzerklaerung.dg-datenschutz.de

Hinweis: Dies ist ein externer Link, ich habe mit den Leuten nichts zu tun. Meine kompletten Datenschutzerklärungen auf all meinen Seiten sind aber damit erstellt.

Kontaktformular und https/SSL

Wenn Du auf Deiner Seite ein Kontaktformular verwendest bzw. irgendwelche Daten abfragst, musst Du Deine Seite mit https verschlüsseln. Sonst werden die Daten „plain“ über das Netz gesendet und das ist nicht zulässig nach der DSGVO. Dazu brauchst Du ein sogenanntes SSL Zertifikat. Hierzu kann ich Dir keine Hilfestellung geben, es ist Sache Deines Internetproviders (Hosteurope, 1und1, Alfahosting etc). Am besten Du rufst bei der Hotline an und lässt Dich beraten. Ich zahle für meine SSL-Zertifikate, aber es gibt auch kostenlose. Diese sind aber bei den meisten Providern kompliziert zu installieren und müssen teilweise manuell aktualisiert werden. Ich habe mich entschieden, jedes Jahr ein paar Euro zu zahlen und mich nicht mehr darum kümmern zu müssen 🙂

Alternative: Einfach einen Screenshot Deiner emailadresse anzeigen lassen, so wie früher – oder eine Telefonnummer angeben. Nicht so elegant, aber das war auch nicht das Ziel der DSGVO. Genau wie beim der Cookie-Aktion, die uns ja extrem viel gebracht hat. Danke, EU, vielen, vielen Dank!

Ergänzung: Ein weiterer Workaround – wenn Deine Seite direkt beim WordPress, Wix Jimdo o.ä. liegt, brauchst Du kein SSL-Zertifikat bzw. die Betreiber sorgen dafür, das eines aktiviert ist. Nachteil ist natürlich, dass Deine Adresse z.B. berndgitarre.wordpress.org ist. Du kannst natürlich auch NUR das Kontaktformular dort installieren und hinlinken 🙂

Wenn Du jetzt denkst „Das kann ich alles gar nicht selbst leisten, so gut kenne ich mich mit dem Technik-Kram nicht aus“, dann kann ich das gut verstehen. Aber so ist es halt – und Du musst da durch, es sei denn Du willst jemanden Beauftragen, der das für Dich macht. Und dann muss er es auch noch richtig machen. Ich habe mich Wochenlang mit dem Thema beschäftigt – irgendwann hat man es verstanden. Aber es dauert etwas. Wenn der Kopf qualmt und Du am liebsten auf die Tastatur hauen möchtest, mach ne Pause und fang am nächsten Tag wieder an.

Weitere Informationen

Mein Zahlungsdienstleister Digistore24 hat alles wichtige über die DSGVO in einem kostenlosen Kurs zusammengefasst. Es ist viel Stoff, aber ich empfehle Dir dringend, Dir die Zeit zum Durchlesen zu nehmen. Kostet dich 2-3 Stunden, danach weisst Du genug.

https://privacy.digistore24.com

Facebook Fanpage

Zum Thema Facebook-Fanpage (die Du brauchst, um auf Facebook Werbung zu schalten) und DSGVO gibt es noch nichts abschliesendes. Offensichtlich geht die aktuelle Rechtsprechung davon aus, dass die Seitenbetreiber (also DU) mitverantwortlich für den Datenschutz sind. Viele nehmen Ihre Facebook-Seiten daher vom Netz bzw. deaktivieren diese. Ich habe das jetzt auch gemacht, aber nur, weil ich die Seiten eh nur für Werbung über Facebook nutze und diese momentan abgeschaltet ist (Lohnt sich im Sommer für mich nicht). Einen guten Artikel dazu gibt es hier:

https://www.heise.de/newsticker/meldung/EuGH-Betreiber-von-Facebook-Fanseiten-sind-fuer-Datenschutz-mitverantwortlich-4068846.html

Ich weiss, dass diese Thema unglaublich nervt. Aber beschäftige Dich damit, denn sonst könntest Du Pech haben und jemand mahnt Dich ab. Selbst wenn er im Endeffekt dazu nicht berechtigt wäre, brauchst Du trotzdem einen Anwalt und es kostet Geld. Deshalb also:

• Sorge für eine Datenschutzerklärung auf Deiner Webpage (WICHTIG!)
• Informiere Dich gründlich über die oben genannten Links
• Überlege, ob Du Deine Facebook-Fanpage wirklich brauchst (und pflegst) und deaktiviere sie im notfall, zumindest vorübergehend.

Das wars von meiner Seite, ich hoffe ich konnte Dir das Thema etwas näher bringen. Zur not kannst Du dabei ja ein Glas/Flasche Wein trinken, so wie ich das gemacht habe 😉 Viel Erfolg und NIEDER MIT DEN ABMAHNANWÄLTEN! 

WICHTIGER HINWEIS: Diese Liste ist möglicherweise nicht komplett. Ich übernehme keinerlei Verantwortung. Aber besser Du machst schonmal das oben genannte als gar nichts!